Ein Ziel der Sterilgutaufbereitung ist es, dem chirurgischen Anwender Instrumente zur Verfügung zu stellen, die bestimmungsgemäß funktionieren. Die wiederholte Verwendung oder die Verwendung für Zwecke, für die ein Instrument nicht vorgesehen ist, kann dazu führen, dass die Instrumente nicht mehr richtig funktionieren. Zwei Kategorien von Instrumenten, bei denen ein hoher Bedarf an routinemäßigen Funktionstests besteht, sind Instrumente mit Schneide und Nadelhalter.
Chirurgen sind darauf angewiesen, eine Schere zu verwenden, die einen sauberen, glatten Schnitt durch das Gewebe ermöglicht. Wenn eine Schere nicht scharf ist, kann es eher zu einem Drücken kommen, das gezackte Gewebekanten hinterlässt. Eine stumpfe Schere kann auch zu einer Ermüdung der Hand des Chirurgen führen, wenn der Schneidevorgang mehr Kraft erfordert. Die richtige Auswahl der Schere sollte sich nach der Art des zu bearbeitenden Gewebes richten und richtet sich nach der Zweckbestimmung des Produktes. Die Verwendung einer Schere, die für das zu sezierende Gewebe zu klein oder zu empfindlich ist, kann zu Schäden wie z. B. einer Stressfraktur führen. Auch Nadelhalter können beschädigt werden, wenn die verwendete Nadel zu groß für die Spitze des Nadelhalters ist oder das Gewebe zu dick ist, um von der Nadel problemlos durchdrungen zu werden.
Die Sichtprüfung ist der erste Schritt, um sicherzustellen, dass ein Instrument korrekt funktioniert. Bei diesem Schritt können ein Spannungsbruch im Gelenkbereich der Schere oder des Nadelhalters sowie sichtbare Schäden an den Scherenschneiden oder den Nadelhaltern festgestellt werden. Physische Schäden sind ein Hinweis darauf, dass das Instrument außer Betrieb genommen und repariert oder ersetzt werden sollte.
Die Funktionsprüfung der Schere lässt sich leicht mit einem geeigneten Testmaterial durchführen, das als Scherentestmaterial vorgesehen ist, oder es kann auf die Empfehlung des Scherenherstellers oder eines Reparaturunternehmens für chirurgische Instrumente zurückgegriffen werden. Öffnen Sie die Schere schneiden Sie im Schnittbereich von maximal 2/3 der Schneidenlänge das Testmaterial durch. Die Schere sollte leicht und sauber von der Rückseite bis zum Ende der Spitzen schneiden. Wenn dies nicht der Fall ist, muss die Schere außer Betrieb genommen und repariert oder ersetzt werden.
Die Funktion des Nadelhalters lässt sich leicht prüfen, indem man die erste Ratsche schließt und die distalen Enden vor das Licht hält, um festzustellen, ob die Backen gleichmäßig aber mit der Spitze zuerst aufeinandertreffen. Es kann auch Aluminiumfolie verwendet werden, um festzustellen, ob die distalen Enden an den Spitzen gleichmäßig gezahnt sind oder ob die glatten Profile über die gesamte Fläche eine gleichmäßige Oberfläche aufweisen. Die distalen Enden werden auf beiden Seiten der Aluminiumfolie platziert und mit der ersten Ratsche geschlossen, dann geöffnet und entfernt. Das Muster auf der Aluminiumfolie zeigt die gleichmäßige Verzahnung oder die glatten Profile. Wenn die Zacken an der Spitze abgenutzt sind, ist dies ein Anzeichen dafür, dass der Nadelhalter eine Nadel nicht richtig hält, was dazu führt, dass sich die Nadel dreht, wenn sie durch das Gewebe gestochen wird.
Scheren, die nicht leicht und sauber schneiden, oder Nadelhalter, die Nadeln nicht sicher halten, können dazu führen, dass ein Verfahren verzögert wird, bis eine ordnungsgemäß funktionierende Schere oder ein Nadelhalter zur Verfügung steht, und zudem dass Gewebe aufgrund einer gezackten Kante, die aus der Verwendung einer beschädigten Schere resultiert, in größerem Umfang als geplant reseziert wird, und letztlich dass das Vertrauen in ordnungsgemäß funktionierende Instrumente für jede neue Anwendung schwindet. Qualität bedeutet eben, dass die Instrumente jedes Mal einwandfrei funktionieren.
Ãœber den Autor
Joan M Spear ist AKI-Botschafterin für die USA und Kanada. Sie ist eine unabhängige Beraterin. Ihre Leidenschaft für Instrumentenfragen führte dazu, dass sie die Kolumnen "Instrument count sheets and set reviews as patient safety tools" und "Dirty Instruments Present Patient Safety Issues; the Role of the Perioperative Team" im AORN Journal verfasste.